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Mit Versicherungen vorsorgen
Es gibt viele Unsicherheiten im Alltag: zum Beispiel Krankheiten, ein Unfall oder Diebstahl. Dabei war es schon immer das Bestreben der Menschen, in möglichst hoher Sicherheit zu leben. Deshalb organisierten sie sich in Versichertengemeinschaften, die wenigstens die materiellen Folgen von Unglücken übernehmen konnten. Daraus entwickelte sich die Versicherungswirtschaft, die finanziellen Schutz gegen fast alle (Un-)Fälle des täglichen Lebens bietet.Die Versichertengemeinschaft
Wo der Schutz der Großfamilie nicht mehr besteht oder nicht ausreichen würde, bieten heute Versicherungen Hilfe: Wer regelmäßig Beiträge einzahlt, erhält im Schadensfall Leistungen, deren Höhe vorher vertraglich vereinbart wurden. So haben sie die Aufgabe der traditionellen Familien- beziehungsweise Nachbarschaftshilfe weitgehend übernommen.
In Deutschland bieten mehrere hundert Versicherungsunternehmen der privaten Versicherungswirtschaft ihre Dienste gegen Zahlung von Beiträgen an. Und weil die Versicherer den Risikoschutz nach den Bedürfnissen des Einzelnen gestalten, spricht man auch von der Individualversicherung. Jeder Einzelne kann also frei entscheiden, in welchem Umfang er sich versichert.
Versicherungen für alle Fälle
Wer jung ist und noch kein hohes Einkommen hat, sollte sich erst einmal nur um die Versicherungen kümmern, die Risiken absichern, deren Folgen die wirtschaftliche Existenz bedrohen können. Während der Schulzeit oder der Ausbildung gibt es für junge Menschen noch keinen Handlungsbedarf und der Staat sichert zunächst die Folgen der allgemeinen Lebensrisiken ab. Allerdings kann er keinen Rundum-Schutz finanzieren. Deshalb ist jeder auch selbst gefordert, seine persönlichen Risiken einzuschätzen und die Folgen abzusichern. Es gibt eine große Auswahl unterschiedlichster Versicherungen. Entscheidend ist, aus diesem Angebot die wichtigsten und die auf die jeweilige Lebenssituation am besten zugeschnittenen Versicherungen auszuwählen und den Versicherungsschutz immer dann zu überprüfen, wenn sich etwas im Leben ändert.
Das Wichtigste zuerst
Die private Haftpflichtversicherung: Wer ein Mofa, Motorrad oder Auto besitzt, ist verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Die finanziellen Folgen eines Unfalls können so groß sein, dass man bis ans Lebensende dafür zahlen müsste. Deshalb ist die Kfz-Haftpflichtversicherung die einzige Pflichtversicherung unter den sonst freiwilligen privaten Versicherungen. Wer aus Versehen eine Flasche Wasser in den Laptop der Freundin kippt oder einen Menschen mit dem Fahrrad schwer verletzt, muss für den Schaden geradestehen. Vor diesen so genannten Schadensersatzansprüchen schützt eine private Haftpflichtversicherung. Sie sichert Schäden ab, die man anderen zufügt. Sobald die Erstausbildung abgeschlossen ist oder man heiratet, braucht man einen eigenen Versicherungsvertrag, denn dann gilt in der Regel die Haftpflichtversicherung der Eltern nicht mehr automatisch für die Kinder mit.
Die private Berufsunfähigkeitsversicherung: Die meisten Menschen sind wirtschaftlich von ihrer Arbeitskraft abhängig. Ohne Arbeitseinkommen fehlt es nicht nur heute an Geld, sondern es kann auch keine Altersversorgung für die Zukunft aufgebaut werden. Wer früh berufsunfähig wird, läuft Gefahr, lebenslang auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Als berufsunfähig gilt, wer durch Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall voraussichtlich sechs Monate seinen Beruf nicht ausüben kann oder darin zumindest in hohem Maß beeinträchtigt ist. Da die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2001 deutlich eingeschränkt wurden, ist die private Berufsunfähigkeitsversicherung gerade für junge Menschen unverzichtbar. Je jünger der Versicherte, desto niedriger sind dabei die Beiträge.
Je eher, desto lohnender
Die private Altersvorsorge: Junge Leute, die frühzeitig beginnen, ihre Altersvorsorge zu planen, haben einen entscheidenden Vorteil: Aufgrund der über einen langen Zeitraum zu erwartenden Zinserträge können sie mit weniger Geld mehr Rente erzielen als jemand, der zum Beispiel erst mit 50 Jahren anfängt vorzusorgen. Man kann beispielsweise die Vermögenswirksamen Leistungen als Grundstock für seine private Altersvorsorge nutzen.
Gut zu haben
Die private Unfallversicherung: Sie greift bei allen Unfällen weltweit und rund um die Uhr zuhause und in der Freizeit und wird auf eine vorher vereinbarte Versicherungssumme abgeschlossen. Für den Fall, dass jemand nach einem Unfall (zum Beispiel nach einem Sturz auf Inlineskates) invalide wird, zahlt eine private Unfallversicherung (unabhängig von der Erwerbsfähigkeit) die vereinbarte Versicherungssumme oder Rente aus. Sie ist eine wichtige Ergänzung der gesetzlichen Unfallversicherung, die nur Arbeits- und Wegeunfälle abdeckt.
Die Auslandsreisekrankenversicherung: Die Krankenkassenkarte gesetzlich Versicherter gilt in der gesamten Europäischen Union und in Ländern, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat. Doch die gesetzlichen Kassen übernehmen nur die Kosten für die ambulante und stationäre Notfallbehandlung vor Ort. Wer viel im Ausland unterwegs ist und auf Nummer sicher gehen will, sollte eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen. Sie übernimmt alle Kosten für notwendige ärztliche Behandlungen, einen Krankenhausaufenthalt und den Rücktransport nach Deutschland.
Die private Hausratversicherung: Wer dauerhaft von zuhause auszieht, ist nicht mehr über die Hausratversicherung der Eltern mitversichert. Eine solche Versicherung sorgt für Ersatz von Wertgegenständen wie Computer oder Musikinstrumente bei Einbruch, Bränden, Überschwemmungen durch Leitungswasser, Sturm oder Hagel.
Mehr Informationen zu den einzelnen Versicherungsarten gibt es zum Beispiel beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. unter www.gdv.de/verbraucherinformationen.